Japan galt lange Zeit als Raucherparadies, doch diese Zeiten sind vorbei. Inzwischen raucht in Japan nur noch jeder vierte Mann, vor rund 20 Jahren qualmte dagegen noch die Hälfte aller Männer, wie aus heute von der Nachrichtenagentur Kyodo veröffentlichten Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht.
Demnach sank die Raucherquote der Männer vergangenes Jahr im Vergleich zur vorherigen Erhebung im Jahr 2019 um weitere 3,4 Prozentpunkte auf 25,4 Prozent, während die der Frauen um 1,1 Punkte auf 7,7 Prozent zurückging. Der Rückgang sei auf ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein und ein Gesetz zur Eindämmung des Passivrauchens zurückzuführen, hieß es.
Noch bis in die 2000er-Jahre hinein war Rauchen in Japan auch in öffentlichen Räumen erlaubt. Während in Europa bereits die Rauchverbote auf dem Vormarsch waren, wurde in der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt noch in den meisten Bars und Restaurants weitergequalmt. Doch seit etwa gut einem Jahrzehnt sind die Raucher auch in Japan auf dem Rückzug.
2020 trat ein überarbeitetes Gesundheitsförderungsgesetz in Kraft, das Rauchen auch in Innenräumen an vielen Orten verbietet. Unternehmen, die das Rauchen in Innenräumen zulassen, müssen separate Räume dafür einrichten. Der Konsum von Tabak – und Alkohol – ist in Japan erst ab 20 Jahren erlaubt.
Eine Umfrage des Gesundheitsministeriums ergab, dass der Tabakkonsum bei Männern in den 40ern vergangenes Jahr mit 34,6 Prozent am höchsten war. Bei Frauen waren es mit zwölf Prozent jene in ihren 50ern. Demnach verzeichneten jedoch fast alle Altersgruppen einen Rückgang gegenüber der vorherigen Erhebung von 2019, hieß es. © dpa/aerzteblatt.de