Wir begrüßen den Start der vom Land genehmigten und finanzierten Drogen-Checks durch die Universitätsmedizin Rostock. Der Projektstart fand auf dem am Mittwoch gestarteten Fusion-Festival in Lärz (LK Mecklenburgische Seenplatte) statt, zu dem 80.000 Besucher erwartet werden.
Ob es uns gefällt oder nicht - Ecstasy-Partypillen sind leider ein fester Bestandteil in der Jugendkultur geworden. Wir sind stolz darauf, dass Gesundheitsministerin Stefanie Drese dieses Angebot pünktlich zur Festivalsaison als erstes Bundesland auf den Weg gebracht hat. Uns ist aber auch wichtig, dass neben den tausenden jungen Festival-Touristen auch die Jugendlichen unseres gesamten Landes nun die legale, sichere und kostenfreie Chance erhalten, ihre Drogen überprüfen zu lassen.

Drug Checking ist ein neues, international anerkanntes Verfahren zur Erhöhung der Sicherheit beim Konsum psychoaktiver Substanzen. Hierbei werden von Konsumenten mitgebrachte Drogen auf Bestandteile analysiert, Konsumumstände geklärt und Beratungen durchgeführt.
Die tödliche Ecstasypille der vor einem Jahr gestorbenen 13jährigen Finja aus Altentreptow war deutlich überdosiert. Viele Pillen wiederum sind auch mit giftigen Stoffen gestreckt. Drogen aller Art sind leider nahezu flächendeckend im Umlauf bzw. online erhältlich. Wir erwarten, dass Drug-Checking deshalb regelmäßig in allen Landkreisen und großen Städten angeboten wird. Wichtig ist, dass sich die Konsumenten sicher sein können, dass Ihnen straf- oder ordnungsrechtlich keine Gefahren drohen und die Drogenabgabeorte keinen behördlichen Charakter haben sollten.

Da die Drogenpolitik der letzten Jahrzehnte keinen Erfolg gebracht hat, sind neue Wege unverzichtbar. Die erfolgreichen Pilotprojekte in Berlin und Thüringen haben gezeigt, dass es mit Hilfe dieser sogenannten Substanzanalysen und der damit einhergehenden Beratungen möglich ist, junge Leute vom weiteren Drogenkonsum abzuhalten bzw. ihren Drogenkonsum zu reduzieren. Insofern sind wir auf ein erstes Resümee zum Jahresende gespannt.