Aus Anlass des heutigen bundesweiten Aktionstages gegen Glücksspielsucht ruft die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST) in Mecklenburg-Vorpommern dazu auf, die Werbung für Glücksspiele, insbesondere Sportwetten, zu verbieten. Zu diesem Zweck hat Sie ein Kurzvideo erstellt und verbreitet es über die sozialen Medien.

„Wettfirmen existieren nur am Markt, weil sie zu den garantierten Gewinnern gehören. Das ist deren Geschäftsmodell. Gleichzeitig erwecken Sie mit dieser perfiden Kontrollillusion den Eindruck, dass man mit Kenntnis und Verstand und wenig Geldeinsatz zu guten Gewinnen kommen kann. Wir fordern deshalb ein Sportwettenwerbeverbot und eine nachhaltige und massenmedial vermittelte Aufklärungskampagne zu den Risiken von problematischem Glücksspiel und Glücksspielsucht mit dem Fokus Sportwetten“, sagte Christian Krieg, leitender Referent für Glücksspielsucht bei der LAKOST. 

Seinen Recherchen zufolge sponsert Anbieter bwin die 3. Liga und Wettkonkurrent Tipico ist offizieller Partner der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und damit der 1. und 2. Bundesliga. Dazu ergänzte Krieg: „Die UEFA EURO 2024 hat durch den Sponsor Betano Sportwetten salonfähig und zugelassen, dass insbesondere die Zielgruppe junger, fußballbegeisterter Männer zum Glücksspiel gelockt wird. Denn, was kaum einer sehen will: Am Ende sind es die Fans, die für dieses Milliardengeschäft ihr Geld zum Fenster hinaus werfen – erst mit ihren Spieleinsätzen, später leider auch mit ihrer Gesundheit, dem Verlust ihres sozialen Umfelds und ihrer finanziellen Grundlage. Vor dem Hintergrund der aktuell etwa 1,3 Millionen glücksspielsüchtigen Personen in Deutschland, darunter ein beträchtlicher Anteil an Sportwettern, besteht dringender Handlungsbedarf. Eine Stärkung der Glücksspielsuchtprävention statt Werbung für potenzielle Suchtmittel muss die Leitschnur des Handelns werden. In MV haben wir beispielsweise nicht genügend Suchtpräventionsfachkräfte, die das neue bundesweit verfügbare Glücksspielpräventionsprogramm “Abgezockt” in die Schulen bringen können. Wir benötigen unbedingt entsprechende Änderungen am geltenden Glücksspielstaatsvertrag und wünschen uns, das eine solche Initiative von unserer Landesregierung ausgeht - ganz im Sinne des selbstgewählten Ziels Gesundheitsland Nummer eins werden zu wollen."