Das war ein spannender Blick über den Tellerrand hinaus nach Finnland. Vor wenigen Tagen besuchten uns mehrere finnische Schulsozialarbeiterinnen. Während die Finninnen sich vor allem für das neue Cannabisgesetz interessierten, waren für uns vor allem die Erfahrungen mit der strengeren Alkoholpolitik interessant. In Finnland gibt es Bier/Wein erst ab 18 und härteren Alkohol sogar erst ab 20. Er kann nur in speziellen Shops gekauft werden. Auch die Preise dort sind um ein Vielfaches höher. In der tat trinken die Finnen weniger, gleichwohl haben sie auch interessante Schlupflöcher entwickelt: Die Fähren von Helsinki gegenüber ins estnische Tallinn sind sehr beliebt, um dann dort quasi "die Sau" rauslassen zu können. Genau wie beim Cannabis gibt es auch beim Alkohol ein Grundbedürfnis nach Rausch, welches sich nicht dauerhaft wegverbieten lässt. Insofern fühlen wir uns bestärkt in der Auffassung, dass Aufklärung und das Verbot jeglicher Verlockungen wie niedrige Preise und Werbung aller Art zu den Erfolgsfaktoren gehören. Suchtpräventionsfachkräfte müssen flächendeckend und ausreichend vorhanden sein, damit sie möglichst viele Kids erreichen!